Liebe Freunde der Polditzer Kirchenmusik,
wir halten daran fest auch das Jahr 2025 mit einer Passionsmusik zu beginnen.
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Johann Sebastian Bach (1685‒1750)
Passionskantate
„Sehet, wir gehen hinauf gen Jerusalem“ (BWV3 159)
Dietrich Buxtehude (1637–1707)
Membra Jesu Nostri (BuxWV 75)
Heinrich Schütz (1585–1772)
Drei Passionsmotetten aus „Cantiones sacrae“
für vier Singstimmen, Instrumente und Basso continuo
1. „Quid commisti, o dulcissime puer“ (SWV 56)
2. „Quo, nate Dei, quo tua descendit humilitas?“ (SWV 59)
3. „Calicem salutaris accipiam“ (SWV 60)
Johann Eccard (1553‒1611)
„O Lamm Gottes, unschuldig“
für fünf Sing- und Instrumentalstimmen und Basso Continuo, aus „Geistliche Lieder 1597
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Solisten
Laurenzia Kampa, Sopran
Martina Müller, Sopran
Katharina von Hassel, Alt
Florian Friedrich Michels, Tenor
Lucas Reis, Bass
Sächsisches Barockorchester
Annelie Matthes, Oboe
Katharina Arendt, Violine 1
Henning Vater, Violine 2
Lena Rademann, Viola
Hartmut Becker, Violoncello
Tobias Lampelzammer, Kontrabass
Lucas Pohle, Orgel
Concerto Vocale
Sächsisches Barockorchester
Leitung: Gotthold Schwarz
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Johann Sebastian Bachs Passionskantate „Sehet, wir gehen hinauf gen Jerusalem“ entstand zum 27. Februar 1729. Bildhaft und hochemotional beschreibt sie Christi Ankündigung seiner Leidensgeschichte. Im einleitenden Arioso halten er und die „Gläubige Seele“ ein aufwühlendes Zwiegespräch über den bevorstehenden Kreuzestod. Für Jesus ist der Gang nach Golgatha vorherbestimmt und damit unausweichlich, während die „Gläubige Seele“ ihn davon abzuhalten sucht („Ach, gehe nicht! Dein Kreuz ist dir schon zugericht‘ “). Bach hat dies zu einer seiner eindrücklichsten Kantaten inspiriert. Sie gipfelt in der ergreifend-schmerzerfüllten Bass-Arie „Er ist vollbracht“. Die textliche und musikalische Nähe zur wenig später aufgeführten Matthäus-Passion ist allgegenwärtig. In beiden Werken ist Christian Friedrich Henrici (alias Picander) der Librettist.
Dietrich Buxtehude gehört zu den prominentesten Komponisten des 17. Jahrhunderts. Vor allem seine Orgelwerke waren für den jungen Bach eine überaus wertvolle Inspirationsquelle. Die Überlieferung seiner Vokalwerke verdanken wir vor allem dem Stockholmer Hofkapellmeister Gustav Düben (um 1629–1690). Diesem widmete er den Werkzyklus „Membra Jesu Nostri patientis sanctissima“ im Jahre 1680. Gedacht war das durchweg kammermusikalisch disponierte Werk nicht zur Aufführung im evangelischen Gottesdienst, sondern als private Erbauungsmusik zur Versenkung in das Leiden Christi beim Anblick des Gekreuzigten. Als Grundlage dafür wählte der Komponist einen Passionsgeschichten-Zyklus des Zisterziensermönchs und Dichters Arnulf von Löwen (um 1200–1250) sowie Texte aus dem Alten und Neuen Testament. In sieben Abschnitten werden Jesu Füße, Knie, Hände, Seite, Brust, Herz und Gesicht dem Betrachter vor Augen geführt und zum seelischen Mit-Erleiden seiner Qualen am Kreuz inspiriert. Wir wissen nicht, zu welchem Anlass Buxtehude diesen Werkzyklus komponierte. Es ist wahrscheinlich, dass die siebenteilige Komposition zu Beginn des Jahres 1680 entstand. Die Auswahl und Zusammenstellung der einzelnen Texte dürfte auf Buxtehude selbst zurückgehen. Gustav Düben hat die sieben Kantaten im Verlauf des Kirchenjahres in Stockholm aufgeführt, zwei direkt in der Passionszeit. Über eine Aufführung in Lübeck, dem Wirkungsort Buxtehudes, ist nichts bekannt.
Eintrittskartenreservierungen unter polditzerorgelverein@gmx.de