124. Konzert des Polditzer Orgelreigen
an der Ladegastorgel Prof. Filip Presseisen aus Krakau
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Programm
Johann Sebastian Bach (1685–1750)
Praeludium Es-dur BWV 552/1
Filip Presseisen (1985)
Improvisation
Anonymus/Gilles Binchois (1400–1460)
Buxheimer Orgelbuch, „Aliud Esclaphe“
Max Reger (1873–1916)
Choralvorspiel „Morgenglanz der Ewigkeit“ op. 79b/4
F. Presseisen
Intermezzo
Johann Caspar Kerll (1627–1693)
Capriccio Sopra il Cucu
Johannes Brahms (1833–1896)
Choralvorspiel „Herzlich tut mich erfreuen“ op. 122/4
Adolph Friedrich Hesse (1809–1863)
Andantino op. 32/2
J.S. Bach
Adagio BWV 564/2
Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791)
„Ah, Vous Dirai-Je, Maman“ KV 265 (KV300e)
F. Presseisen
Intermezzo
Johann Ludwig Krebs (1713–1780)
Eine Nachahmung der Nachtigall auf die Orgel Krebs-WV 424
Ludwig van Beethoven (1770–1827)
Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67, 1. Satz: Allegro con brio
Das Programm ist ein Querschnitt durch die deutsche Orgelliteratur, der in unmittelbar aufeinander folgenden Werken und improvisierten Intermezzi gestaltet wird. Barocke Werke (beginnend mit einem der ältesten „Denkmäler“ aus dem Buxheimer Orgelbuch), über Bach und seinen Schüler (Krebs mit seiner Nachtigallen-Imitation), über das süddeutsche Stilgebiet (Kerll) und schließlich die Romantik: in Gestalt eines führenden Vertreters der Breslauer Schule (A. F. Hesse), Brahms, Reger, werden nicht fehlen. Zwei besondere Stücke sind Mozarts zwölf Variationen über das Thema „Morgen kommt der Weihnachtsmann“ und eine Transkription der 5. Sinfonie von Beethoven, die auf der Orgel in Polditz besonders gut klingen wird.
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Vita
Prof. Filip Presseisen – ein preisgekrönter Organist der jungen Generation aus Krakau – es erwartet uns ein interessanter Orgelabend.
Filip Presseisen wurde 1985 in Stettin geboren. Er schloss die Orgelklasse bei Christoph Bossert an der Hochschule für Musik in Würzburg als Stipendat des bayrischen Programms BAYHOST 2013 mit Auszeichnung ab. Zuvor hat er 2010 die Orgelklasse an der Fryderyk-Chopin-Universität in Warschau ebenfalls mit Auszeichnung beendet. Während seines Studiums in Warschau studierte er im Rahmen des Erasmus-Socrates-Programms ein Jahr bei Franz Danksagmüller an der Hochschule für Musik in Lübeck.
Er nahm an zahlreichen Meisterkursen, u.a. von Wolfgang Zerer, Michael Radulescu, Peter van Dijk, Harald Vogel, Martin Sander, Rudolf Meyer, László Fassang und Andrés Cea Galán sowie an Improvisationskursen von Wolfgang Seifen und Dirk Börner teil. Nach seinem Abschluss an der Fryderyk-Chopin-Universität in Warschau absolvierte er ein halbjähriges Orgelbaupraktikum bei Wegscheider Orgelbau Dresden und Torkildsen Orgelbyggeri Aaen (Norwegen).
Er ist Mitglied des Baltischen Orgelzentrums, der Erzdiözesalen Komission für Kirchenmusik in Krakau, der Polnischen Bach-Gesellschaft sowie der Internationalen Bach Societät. Filip Presseisen gibt Orgelkonzerte in Polen, Deutschland, Italien, Tschechien, Ungarn, der Schweiz, Norwegen, Litauen und den USA. Als Improvisator begleitet er Stummfilme mit der Orgel und arbeitet regelmäßig zusammen mit dem Ensemble Capella Cracoviensis. Im Jahr 2015 gewann er den ersten Preis beim Internationalen Kinoorgel Wettbewerb im Babylon-Kino Berlin. Beim Wettbewerb der Internationalen Orgelwoche Nürnberg 2016 wurde er mit dem Antalffy-Preis für beste Leistung an historischen Instrumenten ausgezeichnet.